Kapitel 1: Herr Erbertseder:
Hallo Herr Erbertseder, wir würden ihnen gerne ein paar Fragen stellen.
Gerne.
Die erste Frage ist: Wie lange arbeiten sie schon als Lehrer?
30 Jahre, 1992 hab ich als Referendar das Referendariat gemacht, und 1994 hab ich an dieser Schule hier begonnen, vor 30 Jahren.
Welche Fächer unterrichten sie und warum?
Deutsch, Religion, Geschichte und manchmal Theater. Warum? Eigentlich die logische Fortsetzung meiner Interessen: Beschäftigung, mit Literatur, Geschichte und Kultur und das hab ich tatsächlich auch als Jugendlicher gemacht. Gelesen, Ausstellungen angeschaut…
Was möchten Sie Ihren Schülern mitgeben?
Immer neugierig bleiben und sich von den Noten nicht zu stark unter Druck setzen lassen.
Wieso haben Sie sich dazu entschieden, Lehrer zu werden? Und was gefällt Ihnen am meisten an Ihrem Beruf?
Mich interessiert Kulturarbeit, also Arbeit mit Literatur, mit Kunst, und, wie gesagt, war es dann tatsächlich die Konsequenz daraus, meine Interessen fortzuführen, Was mir am meisten gefällt, ist eigentlich die Abwechslung am Beruf, in der Früh steht man vor der Klasse, in der Pause organisieren, nachmittags haben wir vielleicht Elterngespräche, dann muss man sich mit Kollegen absprechen, um mal wieder ins Theater zufahren, oder man macht eine kleine Theateraufführung.
Was was ihr Lieblingsfach als Kind?
Das ist interessant, das waren nämlich Mathematik und Sport.
Was sind Ihre größten Herausforderungen, denen Sie als Lehrer gegenüberstehen?
Die Inhomogenität, also dass die Schüler wahnsinnig unterschiedlich sind, also dass es Schüler gibt, die für das eine Fach brennen, die anderen sind da eher gelangweilt, dass es Schüler gibt, die schon gut und weit denken können, und Schüler, die zurückhaltender im sind Denken, dass sie unfassbar unterschiedlich an Voraussetzungen rangehen, das ist das eine; das zweite ist tatsächlich, was man als Verwaltungsarbeit neben der Schule alles leisten muss, Fahrten organisieren, abrechnen, irgendwelche Bestimmungen lesen und weitergeben.
Gibt es einen besonderen Moment in Ihrer Karriere, auf den sie besonders stolz sind?
Ja, ein oder zwei, denke ich immer daran, wenn ich mit den Schülern eine gute Theateraufführung geleistet habe, dann, die Schüler auf der Bühne stehen und Applaus bekommen, das finde ich immer toll, da bin ich stolz auf die Schüler, was die alles geleistet haben und natürlich wenn die Schüler auch Schüler, die ich gehabt habe, ihr Abiturzeugnis in den Händen halten, und wenn sie so strahlen.
Wie sehen sie die Zukunft der Bildung in 10 Jahren ?
Eine große Herausforderungen, es wird sich wahnsinnig viel ändern durch die Digitalisierung, die sehr viel Neuerungen hat, sodass der Unterricht, wie er jetzt ist, eigentlich nicht mehr stattfinden wird denke ich eher, dass es Kleingruppen sind, die hier selbstständig arbeiten und recherchieren, und Lehrer werden tatsächlich nur noch beraten.
Was machen Sie abgesehen vom Unterrichten und Organisieren für die Schule in Ihrer Freizeit?
Viel Sport, ich gehe in die Berge, Sommer und Winter, aber gehe gerne auch auf Reisen, Ausstellungen anschauen und Konzerte anhören, und natürlich lesen.
Sie haben letztes Jahr nicht unterrichtet, sondern hatten ein Sabbatjahr. Können sie uns erklären was das ist?
Ja, das Sabbatjahr ist im Prinzip ein Gap-Year, also eine Auszeit vom Schulalltag, funktioniert eigentlich so , dass ich einige, das waren fünf Jahre, so vile Überstunden angehäuft hab, dass ich die dann in einem Jahr abbauen konnte. Überstunden, das ist deshalb gegangen, weil ich da voll gearbeitet habe, aber nicht, den vollen lohn erhalten habe: Das was ich da nicht bekommen habe, das wurde mir dann im sechsten Jahr bezahlt.
Wo waren sie überall und wo hat es ihnen am Besten gefallen?
Wir waren zuhause, weil auch zu Hause einiges zu tun war, dann haben wir von zu Hause aus schöne Unternehmungen gestartet, Berge, Ski fahren, Oder natürlich viel reisen, in die USA, das hat mir sehr gut gefallen, das war einer der Höhepunkte, die Nationalparks im Westen und das zweite war, dass wir es endlich geschafft haben, nach Albanien zu fahren. Die Adria, sowohl das Meer als auch die Berge und die Kultur, ach, das war wirklich interessant.
Gut, dann danke für das Interview und ihnen noch einen schönen Tag.
Ich bedanke mich auch, hat Spaß gemacht, und euch auch noch einen schönen Tag.
Interview geführt von Senta, Emilia und Isabell, G9b