
Wie funktionieren die Wahlen in den USA und warum sind sie so wichtig? Was sind sogenannte „Swing States“? Wieso sagt man das es nur zwei Parteien gibt? Wer waren die überhaupt die Kandidaten? Was ist das Ergebnis der Wahlen und hat dieses Auswirkungen auf Deutschland? All das werde ich in diesem Artikel beantworten.
Wie funktionieren die Wahlen in den USA?
Im Sommer des Wahljahrs gibt es die sogenannten Nominierungsparteitage, wobei die Delegierten den offiziellen Präsidentschaftskandidaten der Partei wählen. Nachdem die Kandidaten feststehen, beginnen sie mit dem Wahlkampf. Das heißt, sie ziehen durch das ganze Land, halten Reden und nehmen an Debatten teil. Anders als in Deutschland sind die Wahlen immer an einem bestimmten Tag und zwar am ersten Dienstag im November. Dabei kann man aber auch wie in Deutschland auf die Briefwahl zurückgreifen. Anders als in Deutschland wählen die Bürger in den USA nicht direkt, sondern Wahlleute. Jeder Bundesstaat hat eine bestimmte Anzahl an Wahlleuten, die meistens auf der Einwohneranzahl des Bundesstaats basiert. Die Wahlleute wählen dann einen Kandidaten. Dabei zählt aber nicht direkt jede Stimme, sondern der Kandidat, der in der Mehrzahl gewählt wurde, wird dann als Stimme für jeden Wahlmann aus dem Bundesstaat genommen. Das heißt, wenn die Mehrheit der Wahlleute eines Bundesstaats zum Beispiel die Republikaner wählt, werden alle Stimmen des Bundesstaats als Republikaner gezählt. Im Januar des Folgejahres gewinnt dann der Kandidat mit der Mehrheit offiziell die Wahlen. Am 20. Januar tritt der neue Präsident dann bei einer feierlichen Zeremonie sein Amt an.
Warum diese Wahlen so wichtig sind?
Die Wahlen sind natürlich wichtig, weil die Entscheidung über die Zukunft entscheidet. Und das nicht nur für die USA, sondern auch für den Rest der Welt. Als Präsident der USA hat man wichtige Aufgaben, welche zum Teil Auswirkungen auf die ganze Welt haben. Der Präsident ist der oberste Exekutivbeamte (Ausführende Gewalt), was heißt, dass er die Politik leitet. Außerdem unterstehen ihm die rund 2,7 Millionen Bundesbedienstete. Durch die Position als Präsident ist man auch der oberste Befehlshaber der Streitkräfte. Eine weitere wichtige Rolle ist, dass man Gesetze erlassen kann, aber auch Veto einlegen. Das heißt, dass man zu allen neuen Gesetzen sagen kann, dass sie nicht verabschiedet werden dürfen. Eine der wichtigsten Befugnisse ist, dass man als Präsident die Richter des Obersten Gerichtshofs der USA und auch Bundesrichter ernennen darf. Das hat den Vorteil, dass man die Judikative (Richterliche Gewalt) bestimmen kann und zu seinen Vorteilen formen kann. Zudem hat man die Kontrolle über den Bundeshaushalt und kann damit die Finanzpolitik und Prioritäten der Regierung festlegen.
Was sind „Swing States“ ?
In den USA gibt es zwei wichtige Parteien. Wie schon oben gesagt, kann ein Kandidat immer einen ganzen Staat für sich gewinnen. Dabei gibt es Staaten, bei denen man relativ sicher sagen kann, ob sie am Ende für die Demokraten oder die Republikaner entscheiden. Staaten wie Texas, Oklahoma und Utah sind seit ungefähr 40 Jahren republikanisch, wohingegen Kalifornien, New York und Illinois schon sehr lang demokratisch sind. Swing States sind die Staaten, die sehr umstritten sind und das Ergebnis davor nicht gut vorhergesagt werden kann. Klassische Beispiele für Swing-Staaten sind Florida, Pennsylvania und Michigan. Swing States sind deswegen so wichtig, weil die Wähler sehr gespalten sind und deswegen das Ergebnis der Wahl stark beeinflussen können, weil ein Kandidat immer nur den ganzen Staat gewinnen kann. Das heißt, es kann nur eine Stimme eines Wahlmanns über die Stimmen des ganzen Staates beeinflussen. Die Kandidaten konzentrieren sich deshalb auch oft sehr auf die Swing States, weil dieses das ganze Ergebnis der Wahl beeinträchtigen kann und Kandidaten ihre Wähler in den sicheren Staaten nicht noch überzeugen müssen.
Wieso gibt es nur zwei Parteien?
Die Aussage, dass es in den USA nur zwei Parteien gibt, stimmt gar nicht. Es gibt nämlich nicht nur zwei Parteien, sondern auch sogenannte Drittparteien. Man sagt nur oft, dass die USA nur zwei Parteien haben, da die Demokraten und die Republikaner die wichtigen sind und die Drittparteien im Wahlkampf und der Politik nicht viel zu sagen haben. Das hat sowohl politische als auch historische Gründe. Einer der wichtigsten Gründe ist, dass bei den Wahlen die Stimmen, wenn man eine der Drittparteien wählt, quasi verloren gehen, weil dort ja nach dem Mehrheitssystem gewählt wird. Ein paar der bekanntesten Drittparteien sind die Libertäre Partei, die Grüne Partei und die Konstitutionelle Partei.
Wer waren die Kandidaten?
Für die Demokraten ist Kamala Harris und für die Republikaner ist Donald Trump angetreten. Die Demokraten haben traditionell eine liberale Ausrichtung und setzen sich für die Werte wie Gleichberechtigung, Umweltschutz und Bildung ein. Wohingegen die Republikaner eine konservative Ausrichtung vertreten. Tendenziell stehen sie für die gegensätzlichen Werte als die Demokraten. Zum Beispiel wollen die Demokraten das Waffenrecht einschränken wohingegen die Republikaner darauf plädieren. Ein weiteres Beispiel wäre der Umgang mit dem Klimawandel: Die Demokraten sind stark auf den Klimaschutz fokussiert, wohingegen die Republikaner sich tendenziell gegen den Klimawandel aussprechen und sich auf die Wirtschaft fokussieren. Kamala Harris setzte ihren Fokus bei der Wahlkampagne auf den Schutz grundlegender Freiheiten. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Kampagne war eine bessere Waffenkontrolle. Donald Trump konzentrierte sich dahingegen auf Themen wie den Wirtschaftsschutz, wobei er auch sehr auf den Konkurrenzkampf mit China achtete. Des Weiteren will er die Einwanderungspolitik stark in Angriff nehmen und die Migration sehr einschränken. Er redet viel davon, die USA wieder „groß“ und stark zu machen.
Somtimes the fight takes a while – that doesn’t mean we won’t win.
Manchmal dauert ein Kampf eine Weile – das bedeutet nicht, dass wir nicht gewinnen werden.
Das sagte Kamala Harris in ihrem Wahlkampf und zeigte ihren unerschütterlichen Einsatz für Rechte und Freiheit. Sie meinte, sie würde weiterhin für ihre Ziele kämpfen, unabhängig vom Wahlausgang.
God spared my life for a reason. And that reason was to save our country and restore America to greatness.
Gott hat mein Leben aus einem bestimmten Grund verschont. Und dieser Grund war, unser Land zu retten und Amerika wieder zu Größe zu verhelfen.
Das ist eines der bekanntesten Zitate von Donald Trump aus dem Wahlkampf und ein Versprechen an das Volk, Amerika wieder stark zu machen. Wobei er sich sehr stark als Führungsperson präsentiert.
Was ist das Ergebnis der Wahlen?
Gewonnen hat Donald Trump. Insgesamt haben 295 von 538 Wahlleuten für Trump gestimmt. 226 haben für Kamala Harris gestimmt. Damit man Präsident wird, braucht man 270 Stimmen, welche Trump sogar mit 25 zusätzlichen Stimmen hat. 50,7 % des Volkes haben Trump gewählt und 47,7 % haben Harris gewählt. Von den Drittparteien hat die Grüne Partei mit 0,5 % die größte Wählerzahl. Jedoch wurde keine der Drittparteien von einem Wahlmann gewählt.
Was hat das Ergebnis für Auswirkungen auf Deutschland?
Das Wahlergebnis hat tatsächlich sehr große Auswirkungen, auch hier für uns in Deutschland. Zum einen hat Trump angekündigt, Importzölle auf Waren aus Europa zu erhöhen. Besonders davon getroffen wäre die Auto- und Maschinenbauindustrie, welche eine zentrale Säule der deutschen Industrie ist. Außerdem könnte Trump erneut Druck auf die NATO-Verbündeten ausüben, mehr Ausgaben zu übernehmen. Er könnte aber sogar das ganze Bündnis infrage stellen. Das könnte die europäische Sicherheitspolitik stark destabilisieren. Trump hat sich auch schon des Öfteren kritisch gegenüber der Klimapolitik geäußert. Da die USA die zweithöchste CO₂-Emission haben, ist es für den Klimawandel extrem wichtig, dass die USA auch auf ihren Umweltschutz achten. Trump könnte zusätzlich die Unterstützung für die Ukraine reduzieren, was bedeutet, dass Deutschland die Ukraine mehr unterstützen müsste. Insgesamt kann man sagen, dass das Ergebnis für Deutschland und ganz Europa eine politische und wirtschaftliche Unsicherheit mit sich bringt.
Letztendlich kann ich euch nur sagen, wie wichtig diese Wahlen sind und es auf jeden Fall wert ist, sich mit den Wahlen und allgemein den politischen News der ganzen Welt zu beschäftigen. Ich hoffe, der Artikel war aufschlussreich und konnte euch helfen, das ganze trockene politische Thema besser zu verstehen.
Die Informationen habe ich von: